18. September 2023

 

Raus aus dem Schattendasein

 

Ludwigshafen: So sehen die Pläne für das Haus der Stadtgeschichte in der Rhenushalle am Luitpoldhafen aus

 

Von Kai Plösser

 

Bisher führen das Stadtmuseum und das Stadtarchiv in Ludwigshafen eher ein Schattendasein. Doch wenn beide in Zukunft als „Haus der Stadtgeschichte“ in der Rhenushalle unter einem Dach zusammenkommen und gemeinsame Sache machen werden, soll sich das ändern. Die Chancen dafür stehen gut, da sind sich jedenfalls die Fraktionen des Stadtrats sicher. Projektleiter Michael Kaufmann hat den Sachstand gerade im Kulturausschuss der Stadt vorgestellt.

 

Geht es nach Bürgermeisterin Cornelia Reifenberg (CDU), wird das Haus der Stadtgeschichte „ein Meilenstein“, es werde „über die Region hinaus strahlen“, sagt die Kulturdezernentin. Noch wichtiger aber: Auch Regina Heilmann, Leiterin des Stadtmuseums, und Stefan Mörz, Leiter des Stadtarchivs, sind begeistert von dem Konzept. „Aus einer doppelten Krise ist eine Chance entstanden“, sagt Mörz.

 

Damit spricht er zum einen von der „Notlage im Archiv“, das schon seit Jahren an seine Grenzen gestoßen ist. Das marode Gebäude in der Rottstraße biete keinen Raum mehr für weitere Bestände. Zum anderen meint Mörz den Abriss des Rathauses, wo sich das Stadtmuseum bis zuletzt in einer versteckten Ecke wiederfand. Heilmann spricht von einer „Tristesse des Ortes“. Das Stadtmuseum sei bisher lediglich „provisorisch und vernachlässigt untergebracht“ gewesen.

 

Mit dem Haus der Stadtgeschichte soll das bald Vergangenheit sein. Ein buntes Gebäude soll es von außen werden, wie Kaufmann zeigt. In senkrechten Linien wechseln sich im oberen Teil verschiedene Farben ab. Im unteren Teil sind um das Gebäude herum riesige Letter vorgesehen, die zusammen „Haus der Stadtgeschichte Ludwigshafen“ ergeben. Auch einen aufgewerteten Außenbereich soll es geben.

 

Kleine Kritik, große Bedeutung

 

Im Inneren des Gebäudes, das den Hafenbetrieben Ludwigshafen gehört, soll das Untergeschoss unter anderem für museumspädagogische Inhalte genutzt werden, im Erdgeschoss sind ein Foyer, Multifunktionsräume und Büros geplant. Im ersten Stock finden die Bestände des Stadtarchivs Platz, im zweiten wird das Stadtmuseum errichtet, wobei auch ein Teil der Etage dem Archiv zur Verfügung steht. Auch das Dachgeschoss soll genutzt werden. Von den Fraktionen gab es im Ausschuss nur leise Kritik, die vor allem die Gestaltung des Gebäudes betraf. Der Tenor: Die Backsteine und damit der alte Charme der Rhenushalle sollten erhalten bleiben. Kaufmann erklärte, dass die Klinker größtenteils wegen der Dämmung des Gebäudes weichen müssten. Im Inneren sollen die Backsteine jedoch zu sehen sein.

 

Die Fraktionsmitglieder betonten aber vielmehr die Bedeutung des Projekts. Raik Dreher (Grünes Forum und Piraten) sprach bildlich von einem „Leuchtturm“ für Ludwigshafen. Marion Schneid (CDU) sei mit Blick auf den Planungsprozess „froh, dass wir mittlerweile so weit sind“. Für Eleonore Hefner (SPD) ist es ein „wichtiges Unternehmen“. Es zeige die Veränderung in der Stadt.

 

Das Projekt soll 2025 fertiggestellt sein. Für Stadtarchiv-Leiter Stefan Mörz könnte es jetzt schon losgehen: „Wir sind für den Umzug gerüstet“. Auch Stadtmuseum-Leiterin Heilmann kann es wohl kaum erwarten: „Das Museum hat noch nie so eine Chance bekommen“, freut sie sich über den zukünftigen Platz an der Sonne.

 

Quelle: Mannheimer Morgen, Metropolregion vom 18. September 2023

 

 

 

14. Dezember 2022

Ludwigshafener Rundschau:

„Einige Dinge möglich machen“

Ein Büffet nicht hinter, sondern auf den Kulissen. Sektempfänge, Nachgespräche. Und vor allem: die Unterstützung des Theaters. Das sind die Aktivitäten der Pfalzbau Freunde. An der Spitze des Fördervereins des Theaters im Pfalzbau in Ludwigshafen gibt es nun einen Wechsel.

Von Nicole Sperk

Neuer Vorsitzender der Pfalzbau Freunde ist Raik Dreher, der Sprecher der Fraktion Grünes Forum/Piraten im Ludwigshafener Stadtrat. Der 54-Jährige folgt auf Barbara Defossé, 56, die nach acht Jahren das Amt aus beruflichen Gründen abgegeben hat. Seit 2014, als sie das Amt von Torbjörn Kartes übernahm, habe sich die Zahl der Mitglieder deutlich erhöht, berichtet sie: von 123 auf 217. Dafür zu sorgen, dass sich viele Menschen in und um Ludwigshafen mit dem Theater identifizieren und bereit sind, es finanziell zu unterstützen – das habe sie als eine ihrer wichtigsten Aufgaben angesehen, sagt Defossé: „Es ist uns wichtig, die breite Masse anzusprechen. Auf keinen Fall soll der Förderverein elitär wirken.“

Auch Raik Dreher war jahrelang Fördermitglied. Er sei „sofort begeistert von dem schönen Bau“ gewesen, als er vor über 20 Jahren in die Pfalz kam, wo er eine Stelle bei der Deutschen Rentenversicherung in Speyer antrat und in Ludwigshafen heimisch wurde. Schon in seiner Heimatstadt Berlin sei er oft im Deutschen Theater und in der Oper gewesen, erzählt der in der DDR aufgewachsene Wahlpfälzer. Später den Ludwigshafener Theaterintendanten Tilman Gersch kennenzulernen, wie er gebürtiger Ostberliner, habe ihm so manches gute Gespräch und Déjà-vu-Erlebnis beschert, sagt Dreher und nennt beispielhaft die gemeinsame Begeisterung für den Schauspieler Kurt Böwe.

Die Gesellschaft der Freunde des Theaters im Pfalzbau Ludwigshafen ist 1987 gegründet worden. Unter den 18 Gründungsmitgliedern finden sich einige illustre Namen. So gehörte Fritz Schlossareck, der 2019 verstorbene frühere RHEINPFALZ-Chefredakteur (1976 bis 1993), der Runde an, der CDU-Politiker Berthold Messemer, der Direktor der Medizinischen Klinik C des Klinikums, Jürgen Riemann, oder Oldag Graf von Schwerin, der damalige Direktor des Excelsior-Hotels. Auch wenn die finanzielle Situation der Stadt Ludwigshafen damals noch nicht so prekär gewesen ist wie heute, dürfte das Ansinnen das gleiche gewesen sein: das Theater finanziell zu unterstützen.

Berthold Messemer war der erste Vorsitzende des Vereins, auf ihn folgte für 14 Jahre Else Specht, die 2010 von Torbjörn Jagodzinski (heute Kartes) abgelöst wurde. Von ihm übernahm Barbara Defossé das Amt 2014.


„Natürlich können wir die fehlenden öffentlichen Mittel nicht ausgleichen“, sagen Dreher und Defossé. „Aber wir können einige Dinge möglich machen, die sonst nicht möglich wären.“ So seien in acht Jahren rund 70.000 Euro in die Projekte des Jungen Pfalzbau geflossen – dessen Projekte geben Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Gelegenheit, auf der Bühne zu stehen, sich auszuprobieren und mit dem Theater in Kontakt zu kommen. Die Inszenierungen schaffen tatsächlich das, was sich alle Kulturinstitutionen und -veranstalter auf die Fahnen schreiben: Sie sprechen Menschen aus allen Teilen der Bevölkerung und aus vielen verschiedenen Kulturen an.


Mit den Mitgliedsbeiträgen und Spenden, die sie von Privatpersonen und auch einigen Firmen bekommen, finanzieren die Pfalzbau Freunde jedes Jahr die Spielplanvorstellung für Abonnenten und Interessierte im Theatersaal.

Zu ihrem eigenen 30. Jubiläum, das mit dem 50. Geburtstag des Pfalzbaus zusammenfiel, finanzierten sie ein großes Feuerwerk. Das ganze Jahr über machen sie mit vielen kleineren Aktivitäten auf sich aufmerksam. „Wir laden Dramaturgen ein, über ihre künstlerische Arbeit zu berichten, besuchen Proben, organisieren Einführungen in Stücke und Programme und bieten unseren Mitgliedern regelmäßig die Gelegenheit, sich mit dem Intendanten und seinem Team auszutauschen“, sagt Raik Dreher, der den Vorstand mit seinem Stellvertreter Andreas Scheib führt. Weitere Vorstandsmitglieder sind Anne Grubb (Kassiererin), Friederike Reutter (Schriftführerin) und die Beisitzerinnen und Beisitzer Annelene Weber, Birte Bechtloff, Natice Orhan-Daibel und Walter Hoinka.


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2. Dezember 2022

 

Zum 1. Vorsitzenden des Fördervereins des Prinzregententheaters gewählt

 

Am 2. Dezember 2022 wurde ich in der Mitgliederversammlung des Fördervereins des Prinzregentheaters zum 1. Vorsitzenden einstimmig gewählt.

 

Hier meine Bewerbungsrede:

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

als ich zur letzten Premiere hier am 20. Oktober bei ein „(B)Engel auf Erden“ ins Prinzregententheater kam, konnte ich mir in meinen wildesten Träumen nicht vorstellen, dass ich mich heute hier um den Vorsitz des Fördervereins der Freund des Prinzregententheaters bewerbe.

 

Der tragische Unfalltod von Thomas Vogt hat leider dazu geführt, dass neu gewählt werden muss. Bernhard Dropmann hat mich an diesem Abend, den 20. Oktober gefragt, ob ich nicht Interesse hätte, den Förderverein zu leiten. Er wusste dass ich unlängst auch zum ersten Vorsitzenden des Fördervereins der Freunde des Theaters im Pfalzbau gewählt wurde.

 

Ich kenne Herrn Dropmann schon einige Jahre aus dem Theater natürlich und aus dem Kulturausschuss. Wie vielleicht einige wissen, bin ich Mitglied des Stadtrates und des Kulturausschusses von Ludwigshafen. Ich glaube ich kann mit Gewissheit sagen, dass es nicht schaden kann, wenn eine Kultureinrichtung, wie zum Beispiel das Prinzregententheater Freunde im Kulturausschuss beziehungsweise im Stadtrat hat. 

 

Warum möchte ich den Vorsitz hier im Förderverein übernehmen? 

 

Da sage ich Ihnen ganz ehrlich: Das Prinzregententheater liegt mir wirklich am Herzen und auch im Vergleich zum Pfalzbau weiß ich, dass die leichte Unterhaltung oftmals viel schwieriger ist, als das so genannte klassische Theater. 

 

Der andere Grund ist: 

 

Das Prinzregententheater als Privattheater erhält natürlich auch viel weniger Zuschüsse von der öffentlichen Hand. Deshalb ist unser Förderverein so wichtig, damit unser Theater erhalten beliebt. 

 

Für mich ist das Entscheidende, dass Ludwigshafen ohne das Prinzregententheater ärmer wäre. Ludwigshafen braucht sein Prinzregententheater und dafür will ich mich einsetzen. Wir haben lange überlegt, wer mit ins Team kommt, denn sicher ist, allein kann ich das nicht. Nur im Team zusammen können wir den Verein neu aufstellten. 

Ich bitte um Ihr Vertrauen und um Ihre Zustimmung für unser Team und damit für die Zukunft des Fördervereins. 

 

Ich grüße Sie ganz herzlich aus meinem Urlaub, der lange vor dem 20. Oktober gebucht wurde. Deswegen bin ich heute auf diese Art und Weise bei Ihnen. 

Ich wünsche dem gesamten Abend einen guten Verlauf und für die

Premiere Hals- und Beinbruch,

 

Ihr Raik Dreher

 

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